Mit dem Baubeginn der Anlage Altenrode stand für uns im Verein die Aufgabe, diese Anlage digital zu steuern. Diese Entscheidung fiel auf Grund von Erfahrungen, die wir im Laufe der Zeit mit unserer alten Großanlage gemacht hatten. Diese konventionell gesteuerte Anlage bedurfte während des Betriebes auf Ausstellungen der ständigen Betreuung durch einen „Elektriker“. Dieser Zustand war für die Zukunft nicht tragbar. Einfacher, übersichtlicher und von mehreren Leuten beherrschbar sollte die neue Technik werden. Für Ausstellungen sollte ein automatischer Betrieb möglich sein, der sich mit ein bis zwei Personen durchführen läßt. Weiterhin sollte auch eine Handsteuerung möglich sein, bzw. beides gleichzeitig möglich sein. Erweiterungen bzw. Umbauten an der Anlage sollten sich problemlos bewerkstelligen lassen, da die Anlage Altenrode ja der Beginn einer Modulanlage sein sollte. Dies ist mit konventioneller Technik nur schwer lösbar, so viel die Entscheidung die Anlage digital zu steuern.

Hier fiel unsere Wahl auf das DCC System, das zum damaligen Zeitpunkt (2001) für die Spurgröße TT die günstigsten Voraussetzungen hatte (Decodergröße etc.).

Bei der Auswahl der Technik entschieden wir uns für das System Digital plus der Firma Lenz.

Bei der Auswahl des Steuerungsprogramms testeten wir mehrere Demoversionen, von denen das Programm TrainController aus der Softwareschmiede von Jürgen Freiwald am ehesten unseren Anforderungen entsprach. Begonnen haben wir mit der TrainController Version 4.5 und haben diese dann mit den Versionen 4.7 über die Versionen 5.xx weiterentwickelt. Zurzeit arbeiten wir mit der TrainController Gold Version. Mit dieser Software kann die Anlage im Automatikbetrieb (Fahrplan) als auch von Hand problemlos gesteuert werden. Mit der Erweiterung der Anlage  um den Teil Thalhütte werden Änderungen des Digitalsystems und der Steuerungssoftware auch auf diesem Anlagenteil Anwendung finden.
Hier ein Bildschirmfoto des Stellwerkbildschirms

Die Verdrahtung der Anlage sollte folgende Bedingung erfüllen:

Erweiterungen müssen problemlos möglich sein, der Auf- und Abbau der Anlage bei Ausstellungen muss auch von Elektro-Laien möglich sein und bei der Verdrahtung sollen auch "Nicht-Elektriker" aus dem Verein helfen können.

Hierzu war es nötig, vor Beginn der Arbeiten eine Dokumentation zu erstellen, die gleichzeitig als Bauplan dienen sollte. Hieraus entstand die Idee, eine Art Bussystem aufzubauen, das über die gesamte Anlage führt. Hier werden alle Leitungsverbindungen zusammengefasst (Stromversorgungen, Fahrstrom, Xpress-Net, RS-Bus und Reserveadern). Auf jedem Anlagenteil gibt es hierfür 2 Steckverbinder (Eingang - Ausgang) und mindestens eine Klemm- oder Lötleiste zum Anschluss von Komponenten. Des Weiteren gibt es jeweils eine Steckverbindung zum benachbarten Anlagenteil, über die anlagenbezogene Verbindungen realisiert werden (Gleisverbindungen, Beleuchtung Häuser, etc.) An allen Anlagenteilen befindet sich an den Außenkanten eine Steckbuchse für Handregler und ein "Not-Aus" Taster.

Für den Handbetrieb stehen zwei Handregler der Firma Lenz zur Verfügung.

Alle Triebfahrzeuge werden im Verein auf Digitalbetrieb umgerüstet und aufwendig auf einer separat betrieben Messstrecke das Geschwindigkeitsprofil eingemessen und entsprechend programmiert. Dies ist für einen sicheren Automatikbetrieb notwendig.

Für die Steuerung stehen zwei Rechner gleichzeitig zur Verfügung, um immer im Notfall noch eine funktionierende Einheit zu haben. Da nur ein Rechner zum Fahrbetrieb benötigt wird, steht immer ein Rechner für Einmessungen und Überprüfung von Fahrzeugen auf der Messstrecke zur Verfügung.

Beim Aufbau der Anlage ergaben sich große Probleme mit Gleisbelegtmeldern, so daß es im Automatikbetrieb zu unvorhergesehen Fehlmeldungen kam, die diesen fast unmöglich machten. Ein Umrüsten der Verdrahtung auf geschirmte Leitungen zwischen den Gleisbelegtmeldern (LB100) und den Rückmeldebausteinen (LR101) brachte da Abhilfe.

Als Besonderheit haben wir einen Block in 5 Abschnitte aufgeteilt, 2 Stoppabschitte an beiden Außenseiten (ca. 3-5cm), sofern dort gehalten werden muss, vor den Stoppabschnitten 2 Bremsabschitte (ca. 15-25cm) und einem Mittelteil, dem eigentlichen Fahrabschnitt. (Schema). Jeder dieser Abschnitte wird mit Belegtmeldern LB 100 und Rückmeldebausteinen LR 101 überwacht.