Digitaltechnik

Mit dem Baubeginn der Anlage Altenrode stand für uns im Verein die Aufgabe diese Anlage Digital zu steuern. Diese Entscheidung fiel auf Grund von Erfahrungen die wir im Laufe der Zeit mit unserer alten Großanlage gemacht hatten. Diese konventionell gesteuerte Anlage bedurfte während des Betriebes auf Ausstellungen der ständigen Betreuung durch einen „Elektriker“. Dieser Zustand war für die Zukunft nicht tragbar. Einfacher, übersichtlicher und von mehreren Leuten beherrschbar sollte die neue Technik werden. Für Ausstellungen sollte ein automatischer Betrieb möglich sein, der sich mit ein bis zwei Personen durchführen lässt. Weiterhin sollte auch eine Handsteuerung möglich sein oder beides gleichzeitig. Erweiterungen und Umbauten an der Anlage sollten sich Problemlos bewerkstelligen lassen, da die Anlage Altenrode der Beginn einer Modulanlage sein sollte. Dies ist mit konventioneller Technik nur schwer lösbar, so viel die Entscheidung die Anlage Digital zu steuern.

Hier fiel unsere Wahl auf das DCC System, das zum damaligen Zeitpunkt (2001) für die Spurgröße TT die günstigsten Voraussetzungen hatte (Decodergröße etc.).

Bei der Auswahl der Technik entschieden wir uns für das System Digital plus der Firma Lenz.  Nach dem Baubeginn der Erweiterung unserer Anlage, wurde diese Technik in Frage gestellt, da bei uns der Eindruck entstand das die Fa. Lenz keine oder nur kleine Entwicklungen auf dem Gebiet der Digitaltechnik fertigstellt. Das Railcom Modul Railcom Detektor LRC130 ist seit 2009 angekündigt aber nicht verwirklicht worden, darum haben wir uns nach Alternativen umgesehen und sind auf das Projekt OpenDCC gestoßen. Hier wurde im Projekt BiDiB „Railcom“ verwirklicht und wird vom Modellbauprojekt "Fichtelbahn“ vertrieben.

Bei der Auswahl des Steuerungsprogramms testeten wir mehrere Demoversionen, von denen das Programm TrainController aus der Softwareschmiede von Jürgen Freiwald am ehesten unseren Anforderungen entsprach.

Auf Grund der neuen Hardware müssen wir uns leider vom Steuerungsprogramm TrainController trennen da hier das BiDiB Protokolle nicht implementiert wurde. Nach umfangreichen Tests mit dem kostenlosen Programm Rocrail haben wir die Steuerung komplett auf dieses Programm umgestellt.

Die Verdrahtung der Anlage sollte folgende Bedingung erfüllen:

Erweiterungen müssen problemlos möglich sein, der Auf- und Abbau der Anlage bei Ausstellungen muss auch von Elektro- Laien möglich sein und bei der Verdrahtung sollen auch "Nicht-Elektriker" aus dem Verein helfen können

Hierzu war es nötig vor Beginn der Arbeiten eine Dokumentation zu erstellen die gleichzeitig als Bauplan dienen sollte. Hilfreich war hier die Software Wintrack, mit der schon die Gleispläne erstellt wurden. Die in den letzten Jahren immmer weiter entwickelte Elektromponente des Witrack Programms, hat sich hierbei besonders hilfreich erwiesen. Das von der Anlage Altenrode bestehende Bussystem, dass über die Gesamte Anlage führt, wurde weiter benutzt. Hier werden alle Leitungsverbindungen zusammengefasst (Stromversorgungen, Fahrstrom Reserve- Adern). Auf jedem Anlagenteil gibt es hierfür 2 Steckverbinder (Eingang / Ausgang) und mindestens eine Klemm- oder Lötleiste zum Anschluss von Komponenten. Des Weiteren gibt es jeweils eine weitere Steckverbindung zum benachbarten Anlagenteil über die anlagenbezogenen Verbindungen realisiert werden (Gleisverbindungen, Beleuchtung Häuser, etc.) An allen Anlagenteilen befinden sich an den Außenkanten eine Steckbuchse für Handregler und ein "Not-Aus" Taster.

Für den Handbetrieb stehen zwei Handregler zum Stellen von Signalen, Weichen oder Fahrstraßen zur Verfügung, die während des Automatikbetriebes nicht genutzt werden.

Alle Triebfahrzeuge werden im Verein auf Digitalbetrieb umgerüstet. Auf einer separat betriebenen Messstrecke kann das Geschwindigkeitsprofil eingemessen und die Loks programmiert werden. Ein genaues Geschwindileitsprofil ist für einen sicheren Automatik- / Fahrplanbetrieb notwendig.

Für die Steuerung steht ein kleiner Rechner (NUK D54250WYK) aus dem Jahr 2013, auf dem das Programm Rocview läuft, zur Verfügung. Außerdem sind unter der Anlage zwei Raspberry 4b installiert. Auf diesen läuft der Rocrail Server für den jeweiligen Anlagenbereich. Am Nuc sind zwei 22“ Monitore angeschlossen, für die Darstellung des Gleisbildes.

Nach dem sich auf unserer Anlagenerweiterung die Fichtelbahn Hardware besten bewähret hatte wurde auch der erste Abschnitt mit Hardware von Fichtelbahn ausgerüstet, so dass jetzt keine Lenzkomponenten mehr in Betrieb sind.