Geländebeschreibung

Mancher würde auf dem Platz unserer Anlage bestimmt viel mehr unterbringen, vielleicht einen größeren Bahnhof und ein BW. Wir haben uns aber für Landschaft entschieden. Die Bahn sollte in die Landschaft eingebettet sein und nicht die Landschaft um die Bahn herum drapiert werden. Bewusst haben wir den Bahnhof in einen leichten Gleisbogen gelegt und auch recht einfach verwirklicht, Gleise parallel zur Anlagenkante nach Möglichkeit vermieden. Er ist auch nur ein Durchgangsbahnhof, in den eine untergeordnete Strecke einmündet. An dieser Strecke entstand später ein kleiner Behelfsbahnsteig. Das der linke Bahnhofskopf zweigleisig ausgeführt wurde, ist dem anschließenden kleinen Wendeteil geschuldet und der Option weitere Module anzuschliessen.

Durch den großen Schattenbahnhof reichen drei Gleise im Bahnhof für einen abwechslungsreichen Betrieb aus. Dazu kommen die abzweigende Strecke und ein kleiner Industrieanschluss, auf dem von Hand rangiert werden kann. So ergeben sich schon abwechslungsreiche Fahrmöglichkeiten, welche durch den Gleisplan mitunter Zuschauer auf Ausstellungen doch verblüffen.
Eine Kulisse schließt die Anlage nach drei Seiten ab. Auf Fototechnischem Wege wurde mittels PC noch etwas Landschaft auf die Kulisse gezaubert. Somit setzt sich diese dann fiktiv hinter den letzen Bäumen fort.
Wir wollten auch einen halbwegs vorbildgerechten Gleiskörper mit Unterbau darstellen. Als Geräuschdämmung haben wir Kork verwendet. Dieser liegt auf einem zugeschnittenen Profilholz, welches den Unterbau darstellt. Viel Zeit haben wir in den Gleisbau verwendet. Alle Weichen entstanden aus Bausätzen und es hat viel Arbeitszeit gebraucht, um damit einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten
Das kurze Gleis am Bahnhofsgebäude ist für Triebwagen ebenso geeignet, wie für das Abstellen von Pack- oder Postwagen. Durch historische Entwicklungen wird es nun auch zum Aufladen von Güterwagen auf Culemeyer -Straßenroller genutzt.  Diese Anlage wurde vorbildgerecht mit der ganzen Verstelleinrichtung im Gleis nachgebildet. Vielleicht kann hier irgendwann ein ferngesteuerter Laster ein wenig Leben in unsere kurze Straße bringen?
Gleich daneben das Bahnhofsgebäude, es ist aus zwei Auhagen Bausätzen „Klingenberg-Colmnitz” entstanden.  Wobei dies sich deutlich einfacher liest als es ausgeführt ist. Der Güterschuppenanbau ist aus echtem Holz gefertigt. Das Wohnhaus ist vom gleichen Architekten wie der Bahnhof und entstand zur selben Zeit.  So ist es auch aus diesem Bausatz entstanden. Nur, dass es niedriger und schmaler ist. Der Bau erforderte etliche Schnitte durch die einzelnen Seitenwände, um das Haus an den vorhandenen Platz anzupassen. Man sieht es aber nicht, da beide Häuser neu verputz wurden. Auch einige Fensteröffnungen sind einfach nicht mehr da. Auf dem Hof spielen Kinder, eine Frau quatscht aus dem Fenster mit einer Nachbarin. 

Die Bahnsteige sind für die Fahrgäste nur über die große hölzerne Überführung zu erreichen.  Diese haben wir in Teilen zweimal gebaut, da sie uns erst nicht überzeugte. Hier verwendeten wir Holz, da es im Modell auch wie Holz wirkt. Ein guter Werkstoff eigentlich, der sich leicht bearbeiten lässt.
Das Stellwerk von Auhagen ist einmal aufgebaut, wie es die Bausatzentwickler planten und einmal wurde es aus zwei Bausätzen größer zusammengesetzt. Foto Natürlich sind die Stellwerke mit einer Inneneinrichtung versehen. Auf der gegenüber liegenden Seite, nur durch die Gleise getrennt, steht eine Signalmeisterei aus einem gelaserten Bausatz.
Im Bereich des Bahnhofes und seines Vorplatzes stehen verschiede geätzte Ausstattungsdetails von TTrains&more, eine Bushaltestelle von Stipp, diverse Schuppen und Blechhütten, selbstgebaut- oder Ätzbausätze.  Foto Die Fachwerkbrücke über die Gleise ist von Pola und war mal für H0 gedacht. Die Brücke der Straßenunterführung ist ein kompletter gelöteter Selbstbau aus Messing. Foto Der  Industrieanschluss ist zur Zeit nur recht kurz und verschwindet in einem angedeuteten Hallentor. Die Gebäude sind N- Modelle von Pola. Die Industrieruine basiert auch darauf, ist aber wieder komplett neu aufgeteilt. Viele Schnitte waren nötig, um sie so aussehen zu lassen. Die Rückwand ist nur eine einfache Ziegelstrukturplatte, ebenso die Innenwände. Innen sind ein Treppenhaus und diverse Raumaufteilungen durch die kaputten Fenster zu entdecken.
Rechts vom Bahnhof haben wir die Anlage offener gestaltet und „ein wenig Landwirtschaft“ ist hier der optische Schwerpunkt.  Dazu gehört der gerade in der Erneuerung befindliche Fahrzeugunterstand, der in Anlehnung an ein Vorbild entstand. Die Scheune wurde vorher aus Papier gebastelt, um ihre Dimension zu testen. Nun ist sie komplett selber gebaut mit Inneneinrichtung. Brandenburgische Vorbilder standen hier eher Pate. Im Umfeld ist vieles zu entdecken. So wird der Maschendrahtzaun gerade erneuert. Hinter der Scheune stehen einige Kühe. Die Kälber sind in einem extra Gatter abgeteilt. Sie werden bald verkauft. Eins steht schon in der Schleuse und wird von der Tierärztin und dem Vorsitzenden beschaut.   Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die heute hier abgestellt sind, entstanden vornehmlich im Selbstbau oder sind fein getunte Industriemodelle. Sie sind alle möglichst maßstäblich, sowie hoch detailliert.
 Ganz in der Nähe hat sich in einer Senke ein kleiner Teich gebildet. Zwei Kinder üben hier, nicht ganz ohne Augenzwinkern, das Floßfahren. Bestimmt sind sie gleich nass. Zum Glück ist der Teich nicht sehr tief. Am Ufer haben sie ihre Schulranzen zurückgelassen. Der Teich hat einen Auslauf unter dem Feldweg. Foto Dieser mündet in einen Wassergraben zwischen Feldweg und Gleis.

Einige Details offenbaren sich aber nur dem genauen und geduldigen Betrachter unserer Anlage. So sind etliche Wildtiere auf der Anlage verteilt. Störche mit Nest sind selbstgebaut. Einmal sind sie auf einer Ausstellung entwendet worden. Dies ist nun nicht mehr möglich, da das Nest zum Beispiel tief in der Anlage verankert wurde.
Rund um die Gleise stehen viele kleine Dinge, wie zum Beispiel Weichenspannwerke. Und die ganzen Unterführungen der Signalseilanlagen und Spannwerke sind vom Stellwerk bis zu den einzelnen Signalstandorten nachgebildet.
In der Betriebsruine spielen Kinder, und durch das kaputte Dach kann man die hervorragenden Sanitärräume der damaligen Zeit entdecken. Ein Fahrstuhlschacht geht durch das ganze Haus. Der Fahrstuhl ist, durch seine geöffnete Tür sichtbar, zwischen zwei Etagen stehengeblieben. Im See schwimmen auch einige Fische. Im Stall selber schauen Pferde über die Gattertrennwand und durch die Tür lugen einige Schweine zwischen den Brettern heraus.
Im Holzschuppen der Aufsicht auf unserem Behelfsbahnsteig  steht ein Schreibtisch mit Telefon darauf und in der Ecke ein Ofen.
Am Waldesrand steht ein trigonometrischer Punkt.
Die Bestellung des Kohlackers hinter dem See hat drei Mann über mehrere Wochen beschäftigt, da die Pflanzen einzeln aufgeklebt sind. Von der wochenlangen „Baumschule“, die wir besucht haben, mal ganz zu schweigen. Alle Bäume sind selbstgebaut. Aus Naturmaterial wie Goldrute, Wurzelwerk, getrockneten Unkräutern oder Weintraubenstielen, Draht und Plaste. Dazu wurden sie alle von Hand belaubt, angestrichen und mittels Airbrush gefärbt. Wie viele es sind, wissen wir selber nicht. Fast alle Vereinsmitglieder waren einige Zeit mit mehr oder weniger Erfolg an dieser Sisyphusarbeit beteiligt. So ist aber jeder Baum anders, was zu einem sehr abwechslungsreichen Bild des Bewuchses beiträgt. Das Unterholz und der krautige Wiesenbewuchs ergänzen das naturnahe Aussehen.
Die eingesetzten vereinseigenen Fahrzeuge sind nach Möglichkeit alle gealtert. Auf den Bildern haben wir auch einige private Schätze platziert. Alle Fahrzeuge die zu sehen sind, sind irgendwie umgebaut. Die 120 zum Beispiel ist tiefer gelegt und mit neuem Getriebe und Licht versehen. Eine maßstäblich selbstgebaute 56 zieht ihren Zug durch den Bahnhof und auch sonst sind wirkliche viele kleine Kunstwerke auf der Anlage zu entdecken.
Der Verein hat auch einiges an Fahrzeugen zu bieten. Diese wollen wir nicht aufzählen, aber alle Fahrzeuge haben wir gealtert. Wir sind dabei, die Wagen, wenn möglich, zu beladen. Altlasten wie die BR 35, 86 oder die V36 bekommen Licht, neue Motoren, Getriebeumbauten und werden mit geätzten Nummernschildern sowie Farbe und Alterung so versehen, dass sie neben neuen Fahrzeugen verkehren können.
Viele Details sollen noch verwirklicht werden. So gesehen ist diese Anlage wirklich nie ganz fertig, mal ganz abgesehen davon, dass links jetzt weitergebaut wird. Die Wendeschleife wird durch ein neues Endteil mit einem weiteren Schattenbahnhof ersetzt. Die Industriebahn soll ihrem Namen gerechter werden, damit der Rangiertraktor mehr Auslauf bekommt. Diese Teile sind schon im Holz-Rohbau hergestellt. Wenn diese fertig sind, wollen wir weitere Teile dazwischensetzen. Auf diese Art werden wir wohl gut und gerne weitere 10 Jahre mit Bauen verbringen. Über den Baufortschritt werden wir hier in größeren Abständen informieren.

Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung von Rainer Ippen und dem TT-Kurier zur Verfügung gestellt.
Diese Seite enthält Bilder und Auszüge aus dem Artikel über die Anlage im TT Kurier 02/2008